Traversarea Crestei Principale a Muntilor Fagaras-Alpii Trasilvaniei alaturi de DAV Sectiunea Sonneberg, Germania, 17-23 Iulie 2015, MountainGuide-Sibiu

Wildes, romantisches Rumänien – Sieben Tage mit Iulian durch die Fagaras Moutains
Freitag, 17. Juli, Airport München, Ceck in für 17 Bergfreunde des Deutschen Alpenvereins der Sektion Sonneberg mit dem Ziel Sibiu.
Sibiu, Hermannstadt, eine Stadt mit sehr viel Flair, ist der Ausgangspunkt unserer Unternehmung. Hier werden wir von Iulian, unserem Guide und seinem Helfer Vlad empfangen. Iulian hat für uns eine sehr gute, informative Stadtführung durch die alte Metropole von Siebenbürgen organisiert, ein idealer Einstieg in die Kultur unseres Gastlandes. Der Begrüßungsabend in einer rustikalen Gaststätte mit rumänischen Spezialitäten rundet den ersten Tag in Rumänien ab. Am Samstag beginnt unsere Hüttentour durch das Fagaras Gebirge. Noch ahnen wir nicht, was uns erwartet.
Ausgangspunkt der Tour ist ein Kloster am Eingang des Sambata Valley. Wir besichtigen das historisch bedeutungsvolle Brancoveanu Monastery und starten in Richtung Fagas Hauptkamm. Nach 3 Stunden über eine Waldstraße, später dann sehr angenehm im Schatten alter Bäume erreichen wir auf 1400 m Höhe die erste Hütte. Eine Unterkunft der rumänischen Bergrettung. Hier werden wir sehr herzlich aufgenommen und bewirtet. Nachdem wir die nähere Umgebung erkunden konnten, machten wir, die Dusche ignorierend, Toilette in einem nahen Gebirgsbach, eben echt outdoor.
Am nächsten Tag erwartet uns die konditionell anspruchsvollste Etappe der Tour. Früh brechen wir auf. Es sollte ein langer Tag werden, die längste Etappe der Tour. Zum Talgrund des Sambata Valley, vorbei an eindrucksvollen schroffen Gipfeln hinauf zum Hauptkamm des Gebirges. Dieser soll nun unser Wegweiser für die nächsten Tage sein. In der Ferne, noch im Dunst, sehen wir den Doppelgipfel des Moldoveanu, das Dach Rumäniens. 1750 m im Anstieg und 900 m im Abstieg werden an diesem Tag zu verbuchen sein. Am Nachmittag erreichen wir über gute, mitunter recht steile aber sichere Wege einen Sattel am Fuße des Viştea Mare. Steil windet sich der Weg dem Gipfel entgegen. Der Viştea Mare (2527m) ist der dritthöchste Berg Rumäniens. Von hier aus geht es über den Verbindungsgrat auf den ersehnten höchsten Karpatengipfel Rumäniens, den Moldoveanu Peak (2544m). Auf diesem Grat finden sich zwei ganz kurze Kletterstellen der Schwierigkeit I nach Alpenvereinsmaßstab, was nur heißt, dass jetzt die Hände einzusetzen sind. Solche Stellen sollten wir auf der Tour öfters antreffen. Der Abstieg zur Podragu Hütte auf 2136 m gestaltet sich dann insofern schwieriger, dass wir von einem Gewitter getrieben, die herrliche Bergwelt nicht mehr so richtig genießen konnten.
Der dritte Tag in den Bergen führt durch das Herz des Fagaras. Immer am Hauptgrat entlang, über Schnee- und Geröllfelder, schmalen Gratwegen mit wunderschöner Sicht auf den Karpatenbogen erreichen wir den Capra Lac, einen kleinen Gebirgssee, der zur Rast einlädt. Von hier aus gehen wir nur noch eine Stunde zur Trans- Fagaras Straße, eine der schönsten Hochgebirgsstraßen der Welt. Sie verbindet Transilvanien mit dem Süden Rumäniens. Hier am Lacul Balea ist das Ziel des heutigen Tages. Eine Herberge erwartet uns, Doppelzimmer und sogar Sauna. Welcher Luxus nach den Anstrengungen der letzten zwei Tage. Der Hochgebigssee ist durch seine gute Lage an der Straße ein beliebter Ausgangspunkt für Tagestouren im Gebirge und entsprechend touristisch erschlossen.
An dieser Stelle sei erwähnt, dass diese Tour von Iulian Panescu, unseren Guide aus Sibiu, sehr professionell organisiert und durchgeführt wurde. Wir fühlten uns immer sicher und Iulian führte die Tour so, dass sich alle Teilnehmer wohl fühlen konnten. Mit Vlad, einem zweiten Guide, war es möglich, die relativ große Gruppe von 17 Bergfreunden unterschiedlicher Kondition und Erfahrung sicher durch das unwegsame und teilweise schwierige Gelände zu begleiten. Die Etappen waren abwechslungsreich und so geplant, dass einer anstrengenden Tour eine kürzere folgte. So konnten die Teilnehmer ihre Kräfte gut regenerieren.
Unsere Kräfte benötigten wir dann am nächsten Tag. Nun stand der Negoiu Peak (2535m) auf dem Programm. Der Aufstieg erfordert viel Kondition und etwas bergsteigerische Erfahrung. Zunächst erklommen wir am frühen Morgen wieder den Hauptkamm des Fagaras Gebirges. An zahlreichen Quellen kann man sein Trinkwasser ergänzen. Eine Möglichkeit, die wir immer wieder sehr gerne nutzten. Nach einigen Kilometern auf sicheren und leichten Wegen, die dazu einladen, die grandiose Bergwelt der Karpaten zu bestaunen, erreichten wir einen kleinen Bergsee. Hier begann nun der Aufstieg auf den Negoiu Peak. Zunächst ist steiles Blockgelände zu bewältigen. Dann quert man schroffe Flanken, um schließlich durch einen mit Ketten gesicherten Kamin zu klettern. Mir den Hüttenrucksäcken eine kleine Herausforderung. Schließlich quert man ziemlich luftig die jenseitige Flanke und erreicht den Hauptgipfel, der nun einfach zu erreichen ist. Nun hatten wir die drei höchsten Berge Rumäniens „in der Tasche“. Berg Heil! Stolz auf das Erreichte begannen wir den Abstieg, der mit 1000 Höhenmetern durch Blöcke und Geröll viel Konzentration erfordert. Am späten Nachmittag erreichten wir die Hütte und konnten das gute rumänische Bier genießen. An diesem Abend hörte man des Öfteren auch „Noroc“, so stößt man in Rumänien mit dem traditionellen Tcuica an.
Am nächsten Tag verlassen wir den Hauptkamm des Gebirges. Die Berge werden niedriger, der Fels verschwindet unter der Vegetation. Ein schöner, leichter Weg führt uns über einen Wiesenhang zunächst steil in einen Sattel. Die Sonne brennt unbarmherzig. Dann überschreiten wir noch einen 2300 m hohen Gipfel und über eine malerische Hochebene gelangen wir hinunter zur Barcaciu Cabin auf 1550 m. Eine sehr urige Berghütte. Der Blick schweift nun frei über die Ebenen Siebenbürgens. Weit hinten sieht man Sibiu, davor den Olt, ein großer Fluß, der mit seinem Tal die Karpaten durchschneidet und so einen wichtigen Transportweg bildet. Auf der Hütte werden wir sehr herzlich durch das Hüttenehepaar aufgenommen. Wir genießen die sehr gute rumänische Küche und natürlich auch die „Freiluftdusche“. Am Abend lassen wir am Lagerfeuer unsere Hüttentour ausklingen. „NOROC!“ Am nächsten Morgen steigen wir hinab ins Tal und freuen uns auf den Eisbecher in Sibiu. Für den Abend lädt uns Iulian in ein typisch rumänisches Lokal ein und belohnt uns mit kulinarischen Genüssen aus der rumänischen Küche. Wir lassen unsere Eindrücke Revue passieren. Am Freitag geht es nach dem Besuch einer typischen rumänischen Schäferei in den Cindrel Mountains zurück nach Deutschland.
Bleibt uns an dieser Stelle nur noch, Iulian und seinem Team für die professionelle Organisation und Durchführung dieser Tour in den Fagaras Mountains zu danken. Unter seiner Leitung fühlten wir uns immer sicher und gut versorgt.
Das Fazit unserer Gruppe: Bergwandern in Rumänien, ein Geheimtipp.

Henry Rempel, DAV Sektion Sonneberg